Staatlich geprüfter Medizintechniker – Ein Beruf mit Zukunft
Die Corona Pandemie hat uns allen gezeigt, wie wichtig ein intaktes Gesundheitssystem ist. Für unsere bestmögliche Versorgung muss sich aber auch die Medizin stetig weiterentwickeln. Ohne Technik ist die moderne Medizin nur schwer vorstellbar: Ob bei Untersuchungen oder in OPs - in sämtlichen Bereichen kommen anspruchsvolle Gerätschaften und Instrumente zum Einsatz. Für die Entwicklung, Planung und Herstellung der medizintechnischen Geräte wird geschultes Fachpersonal mit technischem und medizinischem Knowhow benötigt.
Die Aufstiegsfortbildung zum Staatlich geprüften Medizintechniker und zur Staatlich geprüften Medizintechnikerin ist eine Möglichkeit für Sie, in diesem komplexen und zukunftssicheren Berufsfeld durchzustarten. Nur mit Ihrer Unterstützung kann der Alltag in Kliniken, Krankenhäusern oder großen Facharztpraxen funktionieren. Ihr schneller Einsatz und Ihr Fachwissen ist gefordert, damit bei technischen Problemen weiterhin eine medizinische Versorgung gewährleistet werden kann.
Medizintechnikerinnen und Medizintechniker (ugs.) finden aber auch Einsatz in der Industrie oder im medizintechnischen Fachhandel. Auf diesem Wege wird Ihr Arbeitstag nie eintönig – eine schnelle Reaktion ist gefragt, damit Sie sofort zur Stelle sind, wenn Hilfe benötigt wird.
- Die zwei Wege in die Medizintechnik
- Die Aufstiegsfortbildung zum Staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Medizintechnik
- Das medizintechnische Studium
- Wofür ist ein Staatlich geprüfer Medizintechniker zuständig?
- Voraussetzungen für den Beruf
- Beruflicher Erfolg ist planbar
- Der Weg in die Führungsebene
Die zwei Wege in die Medizintechnik
Sie fragen sich, was man braucht, um in der Medizintechnik tätig zu sein? Es gibt zwei Wege, um in diesem Berufsfeld durchzustarten:
Die Aufstiegsfortbildung zum Staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Medizintechnik
Die Fachrichtung Medizintechnik knüpft an einer Berufsausbildung im Metall- oder Elektrobereich an. Durch die Fortbildung bekommen Facharbeitende mit einem elektronischen oder elektromechanischen Hintergrund die Möglichkeit zum beruflichen Aufstieg. Darüber hinaus kann es immer wieder Ausnahmen geben, bei denen Sie mit anderen Berufsausbildungen zu der Aufstiegsfortbildung zugelassen werden können. Die Technische Akademie Nord berät Sie gerne über Ihre individuellen Möglichkeiten. Sie können dafür mit uns einen Beratungstermin vereinbaren.
Das medizintechnische Studium
Es besteht ein breites Angebot an unterschiedlichen Studiengängen im Bereich der Medizintechnik. Ihnen werden verschiedene Bezeichnungen wie “Biomedizinische Technologie” oder auch “Medical Engineering” über den Weg laufen. Eine andere Möglichkeit ist die Wahl eines medizintechnischen Schwerpunktes innerhalb eines Elektrotechnikstudiums.
Entscheiden Sie sich für den Weg zum Staatlich geprüften Medizintechniker oder zur Staatlich geprüften Medizintechnikerin müssen Sie die Kosten nicht alleine tragen: Durch das Aufstiegs-BAföG für Berufstätige wird Ihre Fortbildung im Rahmen der Kfw-Förderung finanziell unterstützt. Sie müssen sich also keine Sorgen über anfallende Kosten für Unterrichtsmaterialien oder das Schulgeld machen. Ein beruflicher Aufstieg war noch nie so preiswert!
Wofür ist ein Staatlich geprüfer Medizintechniker zuständig?
Als Medizintechniker (ugs.) sind Sie der Ansprechpartner Nummer eins, wenn es um technische Geräte geht. Sie bedienen und warten medizintechnische Anlagen und beheben im Störungsfall in Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma die Fehlerquelle. Dabei ist die Zusammenarbeit mit Ingenieuren für biomedizinische Technik sowie mit den Ärzten und Ärztinnen und der medizinischen Assistenz Teil Ihres Berufsalltages. Die Umsetzung des Medizinproduktegesetzes (MPG) und die Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) bilden ebenfalls einen wichtigen Teil Ihrer Arbeit ab. Aufgrund Ihrer Aufgaben arbeiten Sie sehr mobil.
Nach Abschluss der Aufstiegsfortbildung ist besonders der Einsatz in Krankenhäusern und Kliniken sehr beliebt. Auch hier gehören sämtliche Untersuchungsgeräte zum Aufgabengebiet einer Medizintechnikerin und eines Medizintechnikers: Sie sorgen für den Service der medizintechnischen Geräte, für die Projektierung neuer medizinischer Einrichtungen und für die technische Dokumentation. Oft teilen Sie sich die Zuständigkeiten mit der EDV-Abteilung sowie Betriebstechnikern und unterstützen sich bei der Arbeit gegenseitig.
Bei einem Einsatz in der Industrie und im elektromedizinischen Fachhandel stehen Service, Projektierung, Vertrieb, Dokumentation und Inbetriebnahme medizintechnischer Geräte und Anlagen im Mittelpunkt Ihrer Tätigkeiten.
Im öffentlichen Dienst sind Eichämter, Technische Überwachungsvereine, Gesundheitsämter oder das Sanitätswesen der Bundeswehr potenzielle Arbeitgeber für Sie.
Voraussetzungen für den Beruf
Sind Sie noch unsicher, ob die Fortbildung für Sie geeignet ist? Folgende Kompetenzen können Ihnen beim Durchstarten im Beruf helfen:
- Hohes Verantwortungsbewusstsein
- Eine sorgfältige und selbstständige Arbeitsweise für die Feinarbeit
- Durchhaltevermögen
- Psychische Belastbarkeit
- Führungsfähigkeiten
Beruflicher Erfolg ist planbar
Der Medizintechniker ist Ihre Chance, um beruflich aufzusteigen und das ganz ohne Hochschulstudium. Sie erhalten nach dem Abschluss eine Qualifikation auf Bachelor-Niveau und dürfen sich daher “Bachelor Professional in Technik” nennen. Der Berufstitel betont nochmals die Gleichwertigkeit Ihres Abschlusses zu einer akademischen Ausbildung. Daran dürfen sich auch Ihre Gehaltsvorstellungen orientieren: Sie können Gehälter auf mittlerer Führungsebene erwarten.
Ihr Anfangsgehalt ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Das Bundesland, die Größe der Einrichtung und die Tarifgebundenheit spielen eine große Rolle. Bei tariflich geregelten Gehältern haben Sie den Vorteil, dass diese schon im Vorhinein festgelegt sind und Sie nicht erst mit Ihrer Führungskraft in Verhandlung treten müssen. Je nach Einrichtung, gibt es auch andere Tarifverträge oder außertariflich geregelte Gehälter. Sie werden in staatlichen Einrichtungen in der Regel nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) vergütet, andere Einrichtungen nutzen die Tarife der IG Metall. Ihre Gehaltsaussichten als Medizintechniker und Medizintechnikerin werden zudem mit steigender Berufserfahrung immer besser!
Der Weg in die Führungsebene
Ihre Jobaussichten sind sehr vielversprechend. Möchten Sie Ihre Karriere dennoch weiter ankurbeln und andere Aufgaben übernehmen? Nach dem Abschluss haben Sie die Möglichkeit, weitere Qualifikationen zu erlangen. Wenn Sie eine höhere Position anstreben, werden Ihnen Fortbildungen im Bereich Management und Mitarbeitendenführung beim Aufstieg helfen. Viele Absolventen und Absolventinnen streben daher den Geprüften (Technischen) Betriebswirt an. Aber auch die Weiterbildung in einem konkreten Teilbereich ist möglich: Die physikalische Messtechnik oder die Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit sind sehr beliebt.
Diese Weiterbildungen kommen für Sie ebenfalls infrage:
- Betriebswirt Business Management
- Qualitätsmanagement & -sicherung
- Betriebliche Organisation
- Techniker in einer anderen Fachrichtung
Der Weg in die Selbstständigkeit ist eigentlich unüblich in diesem Bereich, aber einige Medizintechniker wagen den Schritt. Ihr Verdienst kann dabei ganz unterschiedlich ausfallen: Der Kundenstamm, die anfallenden Kosten und Ihr eigenes Engagement sind ausschlaggebend.
Unabhängig davon, welchen Weg Sie nach der Fortbildung einschlagen, eins ist sicher: Mit der Aufstiegsfortbildung nehmen Sie Ihre Zukunft und Ihren beruflichen Aufstieg selbst in die Hand!